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Geschichte der Burgruine
Stavební vývoj, majitelé, krajina
Neuhäusel in der Vorzeit
Direkt am Fluss Thaya (Dyje), der eine der Achsen der urzeitlichen Kolonisierung bildete, ließen sich auf dem heutigen Neuhäusler Gebiet schon in der jüngeren Steinzeit die ersten Siedler nieder, was in etwa ab sechstausend Jahre vor unserer Zeitrechnung war. Darauf deuten die geeigneten Geländebedingungen des mächtigen Mäanders des Flussbettes, sowie zufällige Funde bearbeiteter Steine hin. Die prähistorische Ansiedlung, in der etwa vor sechstausend Jahren das sogenannte Volk mit gemalter Keramik lebte, wurde am Rand des heutigen Waldes – in der Lokalität Příčky – entdeckt.
Für das Gebiet Neuhäusel, das damals von einem dichten Wald überzogen war, hatte der sogenannte untere Pfad, der um die Thaya (Dyje) und weiter in das Landesinnere führt, eine große Bedeutung. Auf ihm wanderten die Handelskarawanen, die den Warentausch ermöglichten, und hier kamen auch die Kelten, Germanen und ab dem 6. Jahrhundert unserer Zeitrechnung die Slawen durch, die sich im Flussgebiet für eine gewisse Zeit niederließen.
Gründung und Bau der landesfürstlichen Burg (2. Hälfte des 14. Jahrhunderts)
Sein Sohn Jost von Mähren, später römisch-deutscher König, überließ 1403 die neue landesfürstliche Burg seinem Gesinnungsgenossen Przech von Kojatitz.
Die bauliche Entwicklung des Herrensitzes Neuhäusel unter den Eintzingern (ca. 1420 bis 1516)
In dieser Zeit wurde vornehmlich der ursprüngliche Wohnpalast des Markgrafen abgeschafft und durch ein architektonisch anspruchsloses zweiräumiges Gebäude mit Balkendecken ersetzt. Am westlichen Ende des abgeschlossenen Hofes entstanden ein Etagengebäude mit Pultdach und im östlichen Teil zwei weitere Gebäude, die heute nur mit Schwierigkeiten erkannt werden können. Die Eitzinger verstärkten die Befestigung um eine Schildmauer, die sogenannte Beiburg mit kleinen Schießscharten, die am Südende, am Grund des vertieften Grabens, an den hohen prismatischen Turm anschloss. Dieser öffnete sich im Erdgeschoss und in der Etage in das neue, vermutlich palasartige Gebäude, von dem sich die Schanzenmauer in westlicher Richtung zur äußeren Umfassungsmauer des Kerns fortsetzte.
Damit waren sie aber noch nicht zufrieden. In vorgeschobener östlicher Richtung bauten sie noch um 1438 einen mächtigen zylindrischen Dreiviertel-Turm, welcher das Eindringen in das Burggelände verhindern sollte. An ihn schloss eine Schanzmauer an, die die Südseite des heutigen großen Hofes abgrenzte, in dessen unterem Teil, direkt über dem Graben, ein neues, heute schon fast eingefallenes Gebäude mit Festungsfunktion errichtet wurde. Der Weg in die Burg wurde mit einer Holzbrücke abgeschlossen, die auf zwei Steinpfeilern ruhte und die in das Eingangsportal der Beiburg mündete.
Im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts wird die Entwicklung der Burg in den Grundzügen mit dem letzten bedeutenderen Bauunternehmen abgeschlossen. In der östlichen Vorburg wurde der bisher nach innen offene zylindrische Dreiviertel-Turm zugemauert, an ihn schlossen die Baumeister von nördlicher und westlicher Seite die zwei Flügel des neuen Burgpalas mit jeweils drei Geschossen an. Damit entstand die selbständige Gliederung mit dem länglichen Miniaturhof der heutigen sogenannten oberen Burg.
Der langsame Niedergang der militärischen Bedeutung der Burg (1516 bis 1799)
Im 17. Jahrhundert erfuhr Neuhäusel unter den Scherfenbergern die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges. Die umliegenden Dörfer wurden verwüstet und 1645 wurde die unzureichend gesicherte Burg vom schwedischen Heer unter General Torstenson unter ungeklärten Umständen besetzt und zum Teil abgerissen.
Die militärische Bedeutung der Burg war von dieser Zeit an geringfügig. Die zerstörtenTeile wurden nicht wieder aufgebaut – sicher wegen Geldmangels, weil die neuen Besitzer in ungewöhnlichen Ausmaß in den Umbau ihres Sitzes in Frain (Vranov) investierten, und wohl auch deshalb, weil sich von Grund auf die Ansicht zur traditionellen Rolle des Wohnens auf einer unbequemen Steinburg änderte, die hinzukommend im Wald und abseits der Hauptwege lag. Die Besitzer wendeten sich ab – zuletzt die Althanner, die 1680 die Herrschaft Frain und Neuhäusel wiedererlangten und sie bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert behielten. Einige erhalten gebliebenen Gebäude der Burg wurden wenigstens zum Teil weitergenutzt – als vorübergehende Zufluchtsstätte oder als Lagerplatz für die umfamgreichen Wirtschaftsbetriebe der Herrschaft im nur drei Kilometer entfernten Dorf Lukau (Lukov).
Die polnische Zeit (1799 bis 1925)
1799 erwarb Neuhäusel ein neuer Dominus – der polnische Graf Stanislaw Mniszek, der auf dem großen Hof – offensichtlich schon im Jahr 1800 – das ältere Gebäude als Hegerhaus einrichtete und später, vermutlich im unteren Teil der Ruine, ein Verkaufslager für die Steingutartikel aus seiner eigenen Frainer Manufaktur gründete. Zudem veränderte er die obere Burg im Geiste des beginnenden romantischen Stils, und zwar für kurze Aufenthalte seiner Familie und ihrer Gäste bei Ausflügen und Jagden. Diese Tätigkeit setzte seine Tochter und Erbin Luitgarda Stadnicki fort, sie ließ irgendwann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Gartenterrassen am südöstlichen Hang erweitern und befestigen.
Neue Schicksale der Ruine (1925 bis 1989)
Zum Beginn der fünfziger Jahre, also kurz nach dem kommunistischen Putsch, geriet Neuhäusel in die streng bewachte, d.h. verbotene Zone, die nur von den Soldaten der Grenzwache betreten werden durfte.
Neuhäusel in der Gegenwart
Die bauhistorischen und natürlichen Werte der Burg sind wirklich außergewöhnlich. Die tschechische Regierung und das Staatliche Schloss Frain an der Thaya haben aus diesem Grund gemeinsam im Jahr 2002 die Burg zum Nationalen Kulturdenkmal ernannt. Mit diesem Schritt bekundet das höchste Verwaltungsorgan des Staates, dass Neuhäusel eine wertvolle Quelle für die materielle Kultur des Landes repräsentiert und dass sie zur Gruppe der Denkmäler gehört, die den wichtigsten Bestandteil des Kulturerbes der Nation bilden.